Oder: Qualität des Bodenkontaktes = Qualität unserer Arbeit
Darauf wird selten geachtet, dabei ist es ein untrügliches Zeichen dafür, wie geschmeidig ein Pferd tatsächlich ist: die Lautstärke und Wucht, mit der das Pferd auf dem Boden aufkommt, vor allem im Trab und Galopp.
Je leiser das Pferd traben und galoppieren kann, um so mehr hat es seinen eigenen Körper im Griff, um so mehr Kraft hat es und um so korrekter läuft es. Ein interessanter Vergleich ist das gerittene und longierte Pferd – um wieviel wird es lauter / leiser? Was hört man mehr: die Vor- oder die Hinterhand? Welches Bein ist am lautesten?
‘Leises’ Laufen ist auch schonend für die Gelenke – der Federmechanismus der Gliedmaßen tut seine Arbeit und fängt die Stöße ab, die beim Auffußen unweigerlich entstehen. Natürlich macht hier die Qualität des Bodens viel aus – auf trockenem Naturboden hört man jedes Pferd, auf Teppichschnitzeln so gut wie keins, aber in den meisten Reithallen und auf den meisten Plätzen lässt sich das Hören bestens üben.
Wer öfter mal die Augen schliesst und sich nur auf seine Ohren verlässt, kann bald deutlich wahrnehmen, ob das Pferd in Balance und kraftvoll läuft, oder sich in der jeweiligen Gangart nur vorwärts ‘schiebt’ oder ‘schleppt’. Auch Taktunreinheiten sind oft deutlich zu hören und können bei der Diagnose von Lahmheiten sehr hilfreich sein.
Ein gut gymnastiziertes Pferd ist kaum zu hören – es ist ‘leichtfüßig’ im wahrsten Sinne des Wortes.